Akne


Akne ist eine häufige Erkrankung der Jugend, kommt aber auch oft bei Erwachsenen vor (Spätakne oder Akne tarda). Sie zeigt sich durch verschiedene Hautveränderungen wie Mitesser (hell und dunkel), Pickel, Pusteln, bei ausgeprägter Akne auch Knoten und Fistelgänge (Akne conglobata). Befallen ist das Gesicht, zum Teil auch das Dekolleté und der obere Rücken.


Die Akne wird in verschiedene Typen eingeteilt. Die Einteilung richtet sich nach den Hautveränderungen, die auftreten.


So kommt es bei der Akne comedonica zu vielen Mitessern, bei der Akne papulopustulosa zu Pickeln und bei der Akne conglobata zu tiefen Knoten und Fistelgängen und in der Folge auch Aknenarben. Die Akneformen können sich auch überlappen. Eine seltene Form der Akne ist die Akne inversa, welche in den Leisten, unter der Brust und axillär auftritt.


Akne ist meistens hormonell verursacht (Pubertät). Hierdurch wird die Talgproduktion angeregt, die Hornschicht verdickt und es entstehen Mitesser. Durch die Besiedlung mit Bakterien können die Talgdrüsen sich entzünden und es entstehen Pickel.


Auch andere Dinge wie Veranlagung, Schwitzen, Stress, ein PCO Syndrom (Polyzystisches Ovar Syndrom, Zysten der Eierstöcke), Vitamin B, Kortisontabletten, Muskelaufbaupräparate, Anabolika oder falsche Kosmetika und falsche Ernährung wie Milchprodukte können Akne auslösen. Bei der speziellen Form der Akne inversa spielen neben der Genetik auch Rauchen und Übergewicht eine große Rolle.


Akne heilt in der Regel bis zum 25. Lebensjahr aus. Ein Teil der Patienten leidet auch später noch an Pickeln und Pusteln (Akne tarda).


Ernährung


Zu meidende Nahrungs- und Genussmittel mit Akne fördernder Wirkung


  • Milch, Milchprodukte wie Joghurt, Frischkäse und Molkeproteinkonzentrate
  • Milchschokolade, Süßigkeiten, Kartoffelchips, Cornflakes und weitere Kohlehydrate mit hohem glykämischen Index wie Weißbrot, Reis, Kartoffeln, Weizennudeln, Fast Food
  • gesättigte Fette und Fette mit hohem Anteil an n-6- Fettsäuren, vor allem Arachidonsäure, in Schweineschmalz, Schweineleber, Leberwurst, Eigelb
  • Rauchen
  • Häufige Zwischenmahlzeiten und Verzehr von Pausensnacks
  • gezuckerte Softdrinks wie Cola-haltige Getränke und Limonade

 


Zu bevorzugende Nahrungsmittel mit günstiger Wirkung bei Akne


  • Rohkost, Obst, Gemüse, blaue Beerenfrüchte, Sojaprodukte und Tomaten
  •  Vollkornprodukte und kuhmilchfreies Müsli, z.B. mit Sojamilch, reichlich Ballaststoffe mit hohem Faseranteil, bevorzugt eigenes Kochen mit frischem Gemüse
  • Häufiger Verzehr von Seefisch (Thunfisch, Lachs, Hering, Makrele) oder anderen Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt an antiinflammatorischen n-3- Fettsäuren
  • Verzicht auf Tabakkonsum
  • Mehrstündiges komplettes Pausieren mit der Nahrungsaufnahme
  • Mineralwasser, ungezuckerter schwarzer Tee, bevorzugt grüner Tee

 


Therapie
Die befallenen Areale sollten regelmäßig mit einem sanften Reinigungsgel 1x tgl gewaschen werden. Wenn die Haut sehr trocken ist, kann dies auch 2x durchgeführt werden. Zur Pflege sollte eine leichte, nicht zu fette Creme benutzt werden, die für Akne geeignet ist (Apotheke). Bei vielen Mitesser macht es Sinn, 1-2x pro Woche ein leichtes Peeling mit einer Peeling- Waschemulsion durchzuführen. Zusätzlich ist die Ausreinigung durch eine Fachkosmetikerin zu empfehlen. Sie sollten an roten Pickeln nicht drücken. Nur wenn Sie einen Eiterpickel haben, kann die weißlich gelbliche Kappe mit einer Pinzette vorsichtig abgehoben und danach desinfiziert werden (zum Beispiel mit einem Tröpfchen KodanÒ).
Der Hautarzt kann zusätzlich ein geeignetes Therapeutikum rezeptieren.
Man unterscheidet zwischen Cremebehandlung und Tablettentherapie.


Es gibt verschiedene Cremebestandteile mit Benzoylperoxid, Vitamin A Derivaten, Antibiotika und Azalain, die eine gute Wirkung auf die Haut haben. Sie sollten jedoch in den ersten Tagen darauf achten, zunächst jeden 2. Tag abends nur kleine Areale zu behandeln, um zu überprüfen, wie stark die Creme austrocknet. Ist die Austrocknung sehr stark, kann es sein, dass Sie die Creme nur alle 2-3 Tage abends auftragen können. Zur Verhinderung weiterer Reizung sollten Sie dann zwischendurch eine leichte Pflegecreme benutzen. Wenn Sie die Creme gut vertragen, können Sie beginnen, diese großflächiger aufzutragen. Aufpassen sollten Sie in den Arealen um den Mund, die Augen und die Nase, da hier die Haut schnell gereizt ist.


Cremes mit Benzoylperoxid sind zwar relativ effektiv. Diese können aber die Wäsche bleichen, so dass im Zweifel weiße Kopfkissen, weiße Handtücher und ein weißes T-Shirt zur Nacht von Vorteil sind. Die Creme sollte dann vor dem Schlafengehen aufgetragen werden.


Sollte eine Creme- Behandlung nicht ausreichen, kann der Hautarzt Ihnen vorschlagen, eine Behandlung mit einer antiandrogenen Pille (geht nur bei Frauen), einem Antibiotikum oder einem Vitamin A Derivat (Isotretinoin) zu beginnen. Am effektivsten ist die Vit. A Derivat- Therapie. Diese Tabletten werden für ca. 8 Monate genommen und schaffen in fast allen Fällen ein komplettes Abheilen der Akne zu erreichen. Zu einem erneuten Auftreten der Akne nach der Behandlung kommt es nur in 15% der Fälle. Frauen dürfen während dieser Behandlung nicht schwanger werden, die Lippen werden trocken (Fettsalbe mehrmals täglich nutzen) und der Hautarzt muss regelmäßig Blutuntersuchungen veranlassen. Die Behandlung ist nur bei einem Hautarzt möglich.

 
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